Jean-Paul Costa

französischer Jurist; Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) Jan. 2007 - Nov. 2011; kam 1998 als Richter zum EGMR, Vizepräsident 2001-2007; ab 1966 Mitglied im franz. Staatsrat (Conseil d' état)

* 3. November 1941 Tunis (Tunesien)

† 27. April 2023 Dep. Dordogne

Herkunft

Jean-Paul Costa wurde 1941 in Tunis im damals französischen Protektorat Tunesien als Sohn eines hohen Beamten geboren.

Ausbildung

C. besuchte 1951-1958 das Lycée Carnot in Tunis und das Lycée Henri IV in Paris. Nach einem Studium der klassischen Literatur erwarb er 1961 das Diplom am Institut d'études politiques und 1962 die Licence an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Paris. 1964 folgte dort das Diplom-Examen für Postgraduierte in Öffentlichem Recht. 1964-1966 absolvierte er die Kaderschmiede École nationale d'administration (ENA).

Wirken

Justiz- und Verwaltungskarriere

Justiz- und Verwaltungskarriere 1966 trat C. mit dem Titel eines Auditeur in den Conseil d'état ein, Frankreichs oberstes Verwaltungsgericht und juristisches Konsultativorgan für die Exekutive. Diesem blieb er als Stammbehörde zugeordnet, auch wenn er externe Aufgaben übernahm. C. arbeitete dort jeweils im judikativen Zweig (section du contentieux) und wirkte lange Jahre als vor Gericht vortragender Referatsleiter, zuerst bis 1971 und dann erneut 1977-1980 sowie 1987-1989. Extern arbeitete er ab 1971 bei der interministeriellen Kommission für Informatik und ab ...